Dienstag, 25. Dezember 2012

Ich war da, wo Weihnachten herkommt...

Erlöserkirche
Denn der Festgottesdienst am heiligen Abend in der Jerusalemer Erlöserkirche ließ uns zu dem Entschluss der Hirten kommen:
Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Lk 2,15

 So eilten wie also geschwind, was einen Fußmarsch von ca 2 1/2 Stunden bedeutete, zu dem Ort an dem sie stattgefunden haben soll: die Geburt des Kindes. Die Nacht war klar und kalt, eine ganz herrliche heilige Nacht, in der wir in einer Pilgermasse, hauptsächlich aus Volontären bestehend, an der großen Straße runter nach Betlehem liefen. Das 'fürchtet euch nicht' war wohl die Süßigkeitentüte am Checkpoint, der in das palästinensische Gebiet führte. Dem ein oder anderen ohne Reisepass wurde da nämlich etwas mulmig.

Der Weg zurück hätte schon schwierig werden können. Hin wurden wir wie gesagt einfach fröhlich begrüßt. Weiter ging es an Mauergraffitis vorbei und durch leere, aber weihnachtlich beleuchtete Gassen.

Auch vor dem großen Tannenbaum bei der Geburtskirche hatten sich hauptsächlich Taxifahrer versammelt. Aber so muss es wohl auch in der heiligen Nacht gewesen sein: einige kleine Leute machten sich auf einen weiten Weg.
Dieser Weg war es auch vor allem, was das Heilignachtgefühl bei mir ausmachte. Man läuft erstmal. Auf dem Stern im der orthodoxen Teil der Kirche habe auch ich nicht versucht, den Herren zu finden. Aber es war diese Nacht, dieser tiefblaue Himmel und auch in gewisser Weise die totale Verausgabung (wir waren um acht Uhr am Morgen wieder im Kibbutz, um dort in die Betten zu fallen) die mir dieses Erlebnis weihnachtlich machten.
 
Heute gab es dann den Familienersatz-Feiertag: Weihnachten in der Wg mit wunderschönen selbstgemachten Geschenken und dann später einfachem, aber schönem Essen. Nudeln, Aubergine (das war ein ganz schönes Geschoss aus dem Garten von nem Freund), Salat und danach einen schönen Glühwein mit Zimt vom Markt in Jerusalem, wo wir gestern den Tag verbrachten. Draußen in der Sonne Kaffeetrinken konnte ich an einem heilig Nachmittag auch noch nie.

in den Gassen von der alten Innenstadt von Jerusalem hatten wir auch dies entdeckt:



ganz österliche Weihnachtsgrüße aus dem heiligen Lande wünsche ich damit. Das eine wäre ja ohne das andere nichts aber mit ganz so tiefgründigen Hintergedanken mögen diese Häschen dort wohl auch nicht deponiert worden sein.

Ich wünsche euch allen noch ein wunderschönes, gesegnetes Weihnachtsfest! Hier sitzt jemand und denkt an euch und hat in ruhigen Momenten dann doch das ein oder andere Mal an das Krippenspiel in der Marienkirche und das Geschenkeeinpacken mit den Brüderchen im Kopf gehabt...




Dienstag, 11. Dezember 2012

 Fröhliche Adventsgrüße aus dem heiligen Lande...
mit ganz einfachen morgenländlichen Keksen, mit welchen man bei den Israelis mächtig Eindruck schinden kann.
Hier zündet man auch ein Licht nach dem anderen an und singt Chanukkilieder. So langsam bekomme ich das Gefühl, dass unsere Kultur einfach nur abgekupfert ist ;) Naja, inspiriert.
Zu Chanukka gibts hier aber keine Plätzchen, sondern Pfannkuchen.
meine Chanukka-Vokabelliste:
חנוכה Chanukka
Sufganiot, Pfannkuchen סופגנ'ות
אורOr,Licht
סב'בוןSevivon, Kreisel
Channuki, Chanukkaleuchterחנוכ'ה
שמןShemen,Öl
[...]


Freitag, 2. November 2012

''Wir treffen uns an der Westmauer''

ein Spaziergang durch JERUSALEM

START Damaskustor



und gleich geht es mit einem Kopfsprung in die Reizüberflutung:
die Farben des Marktes und all die Symboliken - die man, klein oder groß,  aus dem Glauben heraus, als Zeichen der ethnischen oder politischen Zugehörigkeit oder einfach für die Touristen, überall finden kann - die Sprachen, die Gerüche...
Ich schländere durch das muslimische Viertel, bis ich irgendwann das jüdische finde und die   Sicherheitsschranken, die mich zur Westmauer führen, wo ich mich mit Pauline, Philipp und Julian verabredet habe. Nachdem mich die netten Securityleute kurz aus- bzw. dann angelacht haben, weil ich meine Tasche nicht auf, sondern neben das Band gestellt habe, finde ich Pauline. Die anderen beiden sehen wir von weitem aus dem Männerbereich vor der Mauer kommen.



zwischen Tradition und Moderne vor der Westmauer. Auch mit Gebetsriemen darf das iPhone nicht fehlen.



....weiter geht der Weg vorbei an schönen Marktständen ins christliche Viertel an der Erlöserkirche vorbei, an die ich auf dem Hinweg zur Mauer meinen Begleiter Laurenz verlor, der sich dem dortigen Kulturprogramm hingeben wollte....




bis zur Grabeskirche
 ...um dort ein wahres Wechselbad zwischen
religiösem Trubel



und einem gewissen Anflug von Andächtigkeit
  
zu erleben.








Für Grabeskirchenverhältnisse und in Anbetracht der Tatsache, dass sich hier die verschiedenen christlichen Konfesssionen an einem begrenzten Ort tummeln, war es aber noch relativ überschaubar gefüllt.
Tritt man wieder hinaus in die nicht weihrauchgeschwängerte Luft der jerusalemer Straße bietet sich dem gläubigen aus aller Welt die Möglichkeit, Kleinodien von der
Ikone
                                                                     bis zur
Dornenkrone
































  zu erstehen.
Das Paulinchen zieht es nun weiter nach Tel Aviv und Laurenz möchte sich weiter in der Altstadt umschauen, während wir anderen drei uns dafür entscheiden, den Ölberg zu erklimmen. Eigetlich war der Plan, vorher noch den 3Weltreligions-Rundumblick zu vervollständigen, aber der Eingang in den Felsendom bleibt uns verwehrt. 
Kurz vor dem Mittagsgebet müssen wir uns dann mit dem Blick von außen begnügen.



Da müssen wir hoch?
sogar noch ein Stückchen höher (weiter rechts, aber da ist das Foto zu Ende)


 
die Kirche der Nationen von weitem



nochmal ein kurzer Blick zurück aufs goldene Tor
 
 Garten Gethsemane und Kirche der Nationen
 
 das ist so einer der biblischen Orte, der mich persönlich ernsthaft berührt, da es eben nicht einfach nur eine Kirche an einem Ort ist, der einer Geschichte zugeordnet wird, sondern durch das Vorhandene, dieser wirklich schöne Garten mit den heute uralten Bäumen, wirkt. Am Abend wäre es noch eindrucksvoller. Ich liebe auch die Innenraumgestaltung der Kirche, die die Stimmung dieser Gartenszene wunderschön umsetzt.

So und ganz oben zu guter letzt...
den Ausblick auf Jerusalem im Sonnenuntergang:
aus der Sicht von zwei...

 




Samstag, 6. Oktober 2012

eine Woche voller Feiertage



diese folgte auf einen Monat voller Feiertage.

Moment! Ein Monat? Wie? Was? Tatsächlich, jetzt bin ich schon bald nen ganzen Monat und ne Woche in Israel. Die Zeit fliegt aber auch im Moment und ich versuche nur, all diese ganzen Eindrücke  in meinem Kopf zu ordnen... etwa, um sie dann hier wiederzugeben.

Das letzte, was ihr von mir gehört habt, war (abgesehen von meinem kurzen Arrrggg-Beitrag) war, dass Hanna und ich die anderen Volontäre in Jaffa besucht hatten.  Wir kamen total geschafft am nächsten Mittag im Kibbutz an, der Bus war zwischendurch defekt gewesen, weshalb wir in der Affenhitze warten mussten, und hatten gerade so viel Zeit um zu Essen und zur Arbeit zu hechten. Nach sieben Stunden Schicht waren wir dann nicht mehr so auf eine großartige Abendgestaltung aus, durchaus verständlich, oder? Leider hatten wir einer Kollegin schon zugesagt, sie am Abend zu besuchen… Sie war sehr enttäuscht und mich geißelte das schlechte Gewissen. Beim Burger essen am nächsten Abend hatte ich diese Bedenken  immer noch. Aber das sind sie, die Israelis: nicht nachtragend uns so liebenswürdig. Da hat sie uns einfach für den nächsten Abend nochmal eingeladen: ganz authentisch in der Sukka, der Laubhütte, denn diese Woche fand schon wieder ein großes Jüdisches Fest statt. Sukkot erinnert an die vierzig Jahre Wüstenwanderung des Volkes Israels nach dem Auszug aus Ägypten. Daher baut man vielerorts, in Privathäusern, Kindergärten oder Dorfplätzen, diese Sukkas, die an die Schlafstätten in der Wüste erinnern sollen.
Am Montag, einem freien Tage der Sukkotwoche waren wir dann auch zum Mittag bei Amits Familie eingeladen, die waren furchtbar nett und man kommt aus dem ‚Danke’sagen gar nicht mehr wieder heraus. Dann hat uns die Mutter auch noch Kuchen mitgegeben. Wie können die nur so nett sein? In der Schicht genossen wir dann Davids Akkordeonklängen und tanzten ein wenig mit den Chaverim in der Sukka. 

Gestern genoss ich den ersten wirklich ruhigen Abend hier. Ein wenig bei der Kibbutztanzschule sitzen und das Internet anzapfen... Es lief mittelmäßige Musik, zweckmäßig eben zum Cha-Cha-Cha-tanzen oder so, wahrscheinlich eine Sukkotfeierlichkeit. Es muss knackevoll gewesen sein, der Parkplatz war voller Autos. Da ist doch tatsächlich mal was los am Arsch von Israel ;) -aber nicht für unsere Altersklasse. Als uns das Gedudel zu viel wurde, zogen wir zu den Wüstensofas um...

(mit freundlicher Genehmigung der Fotokünstlerin Hanna)

nach einem lauten Tag im Hostel ist so ein ruhiges Plätzchen genau das Richtige.

In den letzten Tagen hab ich versucht, mich ein bisschen einem der 'schwierigesten' Friends anzunähern. Meistens kümmern sich männliche Mitarbeiter um ihn, weil er ziemlich unberechenbar sein kann, aber wenn er gerade gut drauf ist, sollte man es dann gerade mit ihm versuchen. So war es echt schön, mit ihm Ball zu spielen oder den Tisch abzuwischen. Das sind die kleine Sachen, die einem die Tage hier versüßen. Aber auch mit der größten Nervensägin unter den Guides geht es voran. Die Schicht mit ihr heute hat sogar ziemlichen Spaß gemacht und vielleicht, wenn die sprachlichen Hürden überwunden sind, werden wir uns mal richtig gut verstehen...

Alles Liebe
viele Grüße aus der Sonne...



שֶׁמֶשׁ
shemes
Sonne







גֶּשֶׁם
geshem
Regen

haha!!!
 

eure Dorothy

hebräisches Wort des Tages: Schlafstunde
(Jetzt wirklich, so nennt man die Mittagszeit im Kibbutz )



Montag, 1. Oktober 2012

AAAAARRRRRG!!


Ich hatte einen halben Blogeintrag. Ich hatte mich durchgerungen, mal wieder wirklich was zu schreiben. Dann hab ich ihn gelöscht, aus Versehen natürlich.
NOOOIINN! wieso.... womit hab ich das verdient?